Kräuterseminar im GV Langelohblick
Projektwerkstatt Kräuterkunde/Teeseminar, Mechthilde Hewing
Das Wetter am 18. September war warm und trocken, gute Voraussetzungen also, das Teeseminar von Kräuterfachfrau Mechthilde Hewing im Freien stattfinden zu lassen. So kam sie mit vielen Tüten selbst gesammelter und getrockneter Kräuter, Schüsseln und zahlreichen Kannen in meinen Garten, um uns in das Geheimnis ihrer Teemischungen einzuweihen. Zunächst gab es eine Geschmacksprobe mit verschiedenen vorbereiteten Teesorten.
Beim Vortrag über die Wirkungsweisen der Pflanzen und verschiedenen Mischungen merkte man Mechthilde Hewing die Begeisterung für das Thema an. Da man bei Fertigtees nicht so genau weiß, was drin ist und manchmal nur Pflanzenreste verwendet werden, setzt sie eher auf Selbstgemachtes. Die Teemischungen basieren auf uraltem Wissen und gehen z.B. auf Kräuterpfarrer Künzle und Maria Treben zurück. Besonders die Bewohner im Alpenraum haben sich viel Kräuterwissen erhalten. Pflanzen wirken auf vielen Ebenen und ihre Wirksamkeit wurde von der Kommission E getestet. Kräutertees sind gesund, harmonisieren und bringen uns ins Gleichgewicht.
Sie setzen sich in der Regel aus 3 Komponenten zusammen: Füllstoffe, Wirkstoffe und Schmuckdrogen wie z.B. getrocknete Blütenblätter.
Nach der Einführung ging es los. Wir erhielten Tütchen aus Butterbrotpapier, auf die wir die Namen der einzelnen Teemischungen schreiben konnten und vermengten die Zutaten jedes Tees zunächst in einer Schüssel. Zerkleinert füllten wir jede Tee-Sorte dann in das vorgesehene Papiertütchen.
Zunächst stellten wir 2 Familientees her, die für den Dauergebrauch geeignet sind: Morgentau und Abendsonne, wie die Namen schon sagen, ein aufmunternder und ein beruhigender Tee.
Als Beispiel mag das Rezept des Familientees „Morgensonne“ dienen:
Blätter: 2 EL Himbeere, 2 EL Erdbeere, einige Nadeln Rosmarin
Blüten: 1 TL Ringelblume, 1 EL Nachtkerze
Früchte: 1 EL getrocknete Erdbeeren
Ein bis zwei Esslöffel der Menge sind jeweils geeignet für einen Liter Wasser.
Danach mischten wir 4 medizinische Tees, die nur sporadisch eingesetzt werden und nicht für den Dauergebrauch bestimmt sind: 1. einen Bauchweh-Tee, 2. einen Anti-Stress-Tee, 3. einen Erkältungstee und 4. einen Hustentee. Die Tees basieren auf altem, traditionellem Wissen. Die Anwendung ersetzt allerdings nicht den Besuch beim Arzt!
Vollbeladen mit insgesamt 6 Teesorten und vielen guten Anregungen machten wir uns auf den Heimweg und freuen uns schon darauf, die selbstgemischten Tees zu Hause zu probieren.
Foto u. Text: Bea Wild