Bauernregeln:
Ist der April schön und rein, wird der Mai umso wilder sein.
Liebe Gärtnernde,
nun gibt es kein Halten mehr. Ins Freiland und Frühbeet wird gesät, was die Tütchen aus den Läden so hergeben. Achtet aber auf die richtige Aussaatzeit! Im Handel hängt alles in den Regalen, was bunt und trendy ist, aber es ist nicht unbedingt sortiert nach gärtnerischen Gesichtspunkten.
Im Haus ziehen wir in Töpfen vor: Gurken, Tomaten, Zucchini, Melone u. evtl. Stangenbohnen, da sie gern Opfer der Schnecken werden. Wenn sie ca. 20 cm groß sind, werden sie nach den Eisheiligen (Mai) ins Freiland gesetzt.
Ins Frühbeet säen wir: Rosenkohl, Kohlrabi, Sellerie, Sonnenblumen und Levkojen in Töpfen zum späteren Verpflanzen.
Ins Freiland wird gesät: Ringelblumen und Zinnien, letzte dicke Bohnen, Mais, frühe Möhren, Mairübchen, Erbsen und Zwiebeln. (Übrigens: gesäte Zwiebeln lassen sich besser einlagern als Steckzwiebeln, haben aber eine längere Entwicklungszeit.)
Vorgezogener Porree wird in ca. 15 cm tiefe Rillen pikiert. Die ausgehobene Erde bleibt an Ort und Stelle liegen. Im Laufe des Wachstums schüttet man die Rillen stückweise zu. So bekommt man lange, weiße Schäfte. Von den jungen Würzelchen werden ca. 1 cm mit dem Daumennagel abgeknipst, so wachsen sie besser an. Die Pflanzen brauchen untereinander ca. 25 cm Abstand.
Der Öko-Gärtner bereitet für spätere Aussaaten ein „falsches Saatbeet“: der Boden wird sporadisch gelockert und geharkt. Das wirkt nicht nur gegen Schnecken, deren Gelege von den Vögeln gefressen werden, sondern so kommen laufend neue Unkräuter ans Licht, die dann keimen. Durch kontinuierliches Jäten verringert sich deren Zahl im Beet, und die Gemüse können sich besser entwickeln. - Die Beete für Paprika, Zucchini, Gurken, Erdbeeren, Tomaten werden jetzt ein 2. Mal mit Schachtelhalmbrühe gegossen.
Wenn die Forsythien blühen, schneidet man die Rosen zurück, bei anderen Pflanzen erfrorene oder schwache Triebe (insbesondere Himbeeren. Ruten können zudem auf ca. 2 m gekürzt werden). Kräuter (Lavendel!) werden um 1/3 gestutzt. Blütenstauden der Sommer- und Herbstblüher werden geteilt. Alle Stauden und Sträucher freuen sich über Dünger.
Ende April sollte vorbeugend gegen Blattläuse Kapuzinerkresse auf Baumscheiben gesät werden. Die Gürtel gegen den Apfelblütenstecher kann man jetzt abmachen und entsorgen.
Naturtipp: Blütenstände und Stängel, die als Winterfutter für Vögel bzw. Winterquartier für Insekten stehen geblieben sind, werden herunter geschnitten und erst einige Tage seitlich gelagert, so dass die Insekten noch schlüpfen können. - Igel, Erdkröten u. a. Tiere verlassen ab 5°C ihr Winterquartier. Vorsicht bei Schnittarbeiten an unüberschaubaren Ecken! Diese Vögel brüten im April: Rotkehlchen, Meisen, Buntspecht, Amsel. Die ersten Insekten kann man beobachten: Hummeln, Florfliegen, Marienkäfer, Ohrenkneifer, einige Schmetterlingsarten.
Eine spannende Zeit im Garten wünscht
Eure FBin Mechthilde