März
Bauernregel:
Gertraude (17.3.) nutzt dem Gärtner fein, wenn sie kommt mit Sonnenschein.
Liebe Gärtnernde,
im März achten wir auf die Blüten von Scharbockskraut, Primeln und Kornelkirschen. Sie erscheinen zum Ende des Vorfrühlings. Dann ist es höchste Zeit, um letzte Schnittmaßnahmen bei den Sommerblühern durchzuführen: Schmetterlingsflieder, Ranunkelstrauch, Garteneibisch, Rispenhortensie, Liguster und Philadelphus. Mit dem Rosenschnitt warten wir bis zur Forsythienblüte.
Bitte bei den Sträuchern keinen oberflächlichen Radikalschnitt mit der Heckenschere („Hausmeisterschnitt“) machen, sondern in guter gärtnerischer Tradition einzelne, alte dicke Zweige herausschneiden, um den natürlichen Wuchs der Pflanzen zu erhalten.
Die Beete betritt man erst (wenn überhaupt), wenn keine Erde mehr am Schuh klebt. Alles andere verdichtet den Boden zu stark. Wem es zu sehr in den Fingern juckt, der kann die Erdbeeren ausputzen oder den Kompost umsetzen.
Ab dem Tag der hl. Gertrud (17.3.) bzw. mit der Veilchen- und Huflattichblüte ist oft der Boden soweit abgetrocknet, dass die Beete gelockert und feinkrümelig geharkt werden können. Im Freiland kann dann eine erste Aussaat von Spinat, Pflücksalat, Pastinake und Radieschen erfolgen, bei anderen Gemüsen sollte man in unserer Gegend bis zur Forsythienblüte warten.
Im Frühbeet können Kohlsorten, Salat und Porree gesät werden oder gekaufte Pflänzchen eingesetzt werden. Salat nur „hochbeinig“ pflanzen, sie entwickeln sonst keine festen Köpfe und gehen schneller in Blüte. Die kälteempfindlichen Schätze wie Paprika, Chili, Tomate und Artischocke bleiben natürlich noch bis nach den Eisheiligen im Haus!
Es beginnt die Pflanzzeit für Obstgehölze mit Wurzelballen. Denkt dran, dass die Veredelungsstelle nicht mit Erde in Kontakt steht, sonst wachsen dort Wurzeln, die später die Unterlage überwachsen. Aus dem gewünscht kleinen Baum wird dann doch ein großer...
Wer eine gute Ernte möchte, sieht sich seine Obstbäume genauer an, denn die Stellung der Äste und Zweige beeinflusst die Blütenbildung. Aufrecht wachsende Zweige setzen nur wenige Blüten an, flacher wachsende stecken mehr Kraft in das Blütenwachstum. Deshalb biegt man die Langtriebe vor Beginn des Frühjahrsaustriebes vorsichtig mittels eines Bandes oder eines (selbst gebauten) Spreizdrahtes fast waagerecht. Das Band wird am Boden oder am Baumpfahl befestigt.
Naturtipp: Bretter als Schneckenköder auslegen, morgens absuchen, Schnecken vernichten. Bäume und Sträucher gegen Pilzbefall vorbeugend mit verdünnter Schachtelhalm- o. Rainfarnbrühe spritzen. Erste Blattläuse? Gönnt sie den Vögeln für ihre Brut (Heckenbraunelle, Amsel, Kleiber)!
Einen guten Saisonstart wünscht Euch
Eure FBin Mechthilde