Februar

Bauernregeln:

Je nasser der Februar, desto nasser das übrige Jahr.

Liebe Gärtnernde,

es ist Zeit für die letzten größeren Schnittmaßnahmen des Winters, da ab März ja wieder der Vogelschutz beginnt. Wer also seine Hecken oder großen Büsche ordentlich stutzen will, der sollte das jetzt tun. Das anfallende Schnittgut kann man später als Erbsenreiser gebrauchen oder baut damit ein Hügelbeet auf.

Wer bei seinen bei älteren Obstbäumen starken Neuaustrieb vermeiden will, der sollte besser einen Sommerschnitt durchführen. Es gilt zudem die allgemeine Schnittregel: starker Schnitt zieht starken Wuchs nach sich, schwacher Schnitt schwachen! Also vor dem Schnitt gut überlegen, was man erreichen will.

Gegen den Apfelblütenstecher werden jetzt Wellpappe-Gürtel um den Stamm der Obstbäume gebunden. Das Insekt krabbelt ca. ab Anfang März die Stämme hoch. Alternativ kann man auch Wolle um den Stamm binden. Die bekommt man von Schäfern oft sogar geschenkt, da es leider kaum einen Absatzmarkt für sie gibt. Die Wolle könnt ihr nach Ende der Blühzeit in den Kompost geben oder später als Mulchmaterial dünn auf die Beete oder als Dreckschutz unter Erdbeeren legen.

Bei Sonnenschein sollte der Boden gelockert werden, das bringt die Gelege der Schnecken hervor, so dass sie von den Vögeln gefressen werden können. Beete, auf denen später Pflanzen wachsen sollen, die besonders empfindlich auf Pilze reagieren, solltet ihr jetzt mit Schachtelhalmbrühe gießen. Anfällig für Pilze sind z. B. Paprika, Zucchini, Gurken, Erdbeeren, Tomaten.

Ansonsten versucht in diesem Monat der Gärtner jedes Jahr auf‘s Neue, das Grün mit den Augen aus dem Boden zu ziehen... Immerhin kann man auf der Fensterbank mit der Anzucht von Pflanzen mit langer Entwicklungszeit wie Paprika, Chili und Aubergine beginnen.

Bitte denkt unbedingt dran, dass ihr torffreie Anzuchterde nehmt. Das ist gut für die Artenvielfalt und ihr tut auch was gegen den Klimawandel. Weil für den Torf in den billigen Erde-Säckchen aus dem Supermarkt (oder Baumarkt oder sonst woher) die Moore trockengelegt werden, verändern sich dort die Lebensräume. Das Moor ist ein Lebensraum mit hochspezialisierten Arten wie Moorfrosch, Wollgras oder der fleischfressende Sonnentau. Diese Arten sind eng an das Moor gebunden. Verlieren wir also das Moor, verlieren wir ein Stück Artenvielfalt. - Außerdem speichert Torf CO2, das Wissenschaftler für den Klimawandel verantwortlich machen. Guter Ersatz für Torf sind Kokosfasern, die allerdings einen weiten Weg zu uns haben und deshalb auch nicht optimal sind. Aber bis wir einen besseren Ersatz finden, ist das eine gute Lösung. Torffreie Erden kann man in Bioläden oder Biogärtenereien wie „Werkhof“ oder „Schultenhof“ und mittlerweile auch in den ganz normalen Baumärkten bekommen. Man muss sich nur umschauen!

Viel Erfolg in dieser Saison wünscht

Eure Fachberaterin Mechthilde