Juni

Bauernregel: Im Juni viel Donner bringt trüben Sommer.

Liebe Gärtnernde!

Im Juni haben wir alle Hände voll zu tun: Säen, vermehren, gießen, jäten, anhäufeln, ernten, schneiden.

Gesät werden können u. a. noch Blattsalate, Bohnen (zum Glück, denn oft waren die Schnecken sehr gefräßig), Kohlrabi, Mairübe, Möhre, Rettich (schwarzer hilft bei Erkältung im Winter), Spinat, Winterporree.

Einfache Küchenkräuter wie Estragon, Thymian, Ysop können wir mittels unverholzter Kopfstecklinge vermehren. Sie werden in Anzuchterde gesetzt, ein passendes Glas darüber gestülpt, damit die Feuchtigkeit darunter erhalten bleibt. Sobald die Spitze anfängt zu wachsen, ist der Versuch geglückt und man öffnet die Abdeckung.
Erdbeeren: Besonders gut tragende Mutterpflanzen werden markiert, um sie im Juli mittels Ausläufern zu vermehren.

Und alles schreit nach Wasser! Ihr wisst natürlich, dass man besser 2 – 3mal pro Woche durchdringend (30 l/qm) um die Wurzel herum gießt, als täglich einen kleinen Schluck mit der Brause, womöglich noch über die Blätter?!
Wein muss im „Erbsenstadium“ reichlich gegossen werden, da nun die Fruchtzellen angelegt werden. Wer dann noch die Anzahl der Trauben auf 5 -6 Stück/ qm reduziert, wird weniger, aber schönere Exemplare bekommen.

Das Unkraut bedankt sich für die Wassergaben und wächst uns fröhlich davon. Als Gegenstrategie solltet ihr es aufessen wenn ihr es doch sowieso schon rausrupft. Ganz junger Giersch (wenn die Blätter möglichst noch gefaltet sind), gibt zusammen mit Knoblauchrauke dem Kultursalat eine zart würzige Note. Wer regelmäßig erntet, hat immer junge Blätter zur Verfügung. Da Wildkräuter deutlich mehr Mineralien und Vitamine enthalten als Kultursorten, tut ihr euch etwas Gutes!

Das Anhäufeln der Pflanzenstängel mit einigen cm Erde erhöht die Standfestigkeit bei Bohnen, Erbsen, Zuckermais, schützt Möhren vor grünen „Schultern“, Kartoffeln vor grünen Knollen und bringt bei Porree längere helle Schäfte.

Tomaten werden regelmäßig ausgegeizt und mit verdünnter Brennnesseljauche gedüngt. Bei Gurken und Melonen entfernt man laufend die Seitentriebe nach dem 1. oder 2. Fruchtansatz. Anfang bis Mitte Juni können wir unerwünschten Neuaustrieb an Bäumen einfach abreißen oder mit den Fingernägeln abknipsen. Später muss er mit der Schere oder Säge entfernt werden. Der Stamm sollte frei sein und die Hauptäste an den ersten 30 cm. Auch ist es Zeit für den Formschnitt von Hecken - bitte den Vogelschutz beachten, also erst nach Nestern absuchen und nur unbewohnte Hecken schneiden!

Bei den Apfelbäumen kommt es zum sogen. „Junifall“, das heißt: Der Apfelbaum wirft überzählige Früchte ab. Da darin oft auch der Apfelwickler (ein Schadinsekt) sitzt, sollten die Früchte aufgesammelt und tief im Komposthaufen vergraben werden.

Und nun – ab in den Garten und bleibt gesund!

Eure Fb Mechthilde