Pflanzenportrait Akelei (Aquilegia vulgaris)

Sind meine Frühblüher verblüht, erscheinen überall in meinem Garten die filigranen, langen Stängel und nickenden Blüten der Akeleien. In ihrer Urform („Gemeine Akelei“) in der Farbe blauviolett, kommt sie in zahlreichen Farbschlägen, oft zweifarbig (blauweiß oder rosaweiß), selten reinweiß daher. Die Blüten erinnern an Glockenblumen mit langen Spornen an der Blüte. Man sollte sich im Sinne der Insekten für ungefüllte Blüten entscheiden, denn für Bienen und Hummeln ist die Akelei ein wichtiger Nektarlieferant im Frühjahr. Sie ist eine wandelbare Nomadin, verweilt viele Jahre am alten Platz, vermehrt sich aber auch stark durch ihre flugfähigen Samen und erscheint im Frühjahr in den verschiedensten Ecken des Gartens. Ich mag diesen Überraschungseffekt. Möchte man das nicht, empfiehlt es sich, die reifen Samenkapseln zu entfernen.

Die Akelei gehört zu den Hahnenfußgewächsen und ist in allen Pflanzenteilen leicht giftig. Sie gedeiht an sonnigen und halbschattigen Standorten und stellt insgesamt keine großen Ansprüche an den Gartenfreund. Durch ihre filigrane Erscheinung passt sie sich gut in jedes Staudenbeet ein, macht sich aber auch gut am Rand eines Teichs.
Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr. Umpflanzen oder Teilen der Pflanze führt wegen ihrer Pfahlwurzel selten zum Erfolg. Man kann die Kaltkeimer im zeitigen Frühjahr oder im Herbst auch selbst aussäen. Vorkeimen im Topf ist möglich. Bevor ich die verblühten Pflanzenteile abschneide, schüttele ich die Samen aus den Blütenkapseln. Das ist die einfachste und preiswerteste Methode, die Pflanze zu vermehren.

Fotos und Text: Bea Wild